Krankenhausreform: Impulse und Chancen für die regionale Versorgung

Weniger Bürokratie, mehr Handlungsspielraum für die Länder und ein Instrumentenkasten für sektorenübergreifende Versorgung?

Die Krankenhausreform ist derzeit eines der meist diskutierten Themen im deutschen Gesundheitswesen. Sie ist mit Hoffnungen auf Qualität, Vernetzung und verlässliche Sicherheit bei der Finanzierung verbunden, aber gleichzeitig auch mit Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit der ein oder anderen Klinik verbunden.

Wie genau lauten also die Kernziele und Streitpunkte der Reform und was sind mögliche Auswirkungen auf die Metropolregion Rhein-Neckar?

Zu diesen Fragen lud die GPRN am 16. November 2023 Interessierte und Betroffene unter dem Motto „Krankenhausreform: Impulse und Chancen für die regionale Versorgung“ nach Mannheim in die Kanzlei Ritterhaus ein. Das Interesse war groß, gab sich doch Sozialminister Manfred Lucha MdL die Ehre, um von seinen persönlichen Erfahrungen aus den aktuellen. Verhandlungen der Bundesländer mit dem Bundesgesundheitsministerium zu berichten. Die klinische Praktikerperspektive brachten Prof. Dieter Schilling, Ärztlicher Direktor Theresienkrankenhaus, St. Hedwig-Klinik und Diako Mannheim, und Frank Lambert, Geschäftsführer Asklepios Südpfalzkliniken, ein. Komplettiert wurde das Podium durch Prof. Lutz Hager, Professor für Management im Gesundheitswesen an der SRH Fernhochschule.

Die Diskutanten waren sich schnell einig, dass eine Reform für die Zukunftsfähigkeit der Krankenhäuser und der regionalen Versorgungsstrukturen notwendig sei. 

Die Krankenhausmanager äußerten insbesondere Sorgen über aktuelle finanzielle Nöte der Klinken. Die sektorenübergreifende Versorgung ist ein zentrales Thema für die Zukunft, hier forderte Herr Professor Hager eine bessere Beteiligung des ambulanten Bereiches. Aus Sicht von Herrn Minister Lucha ist die Reform aktuell noch zu bürokratisch, er forderte mehr Handlungsspielraum für die Länder und einen Instrumentenkasten für sektorenübergreifende Versorgung. Hier habe man sich im Eckpunkte Papier im Sommer bereits auf wesentliche Bausteine geeinigt, die im aktuellen Arbeitsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums aber fehlen würden. Nach der intensiven und interessanten Podiumsdiskussion gab es bei einem Imbiss noch die Gelegenheit für weitere Gespräche, was die Gäste gerne annahmen.